Regelwerk
Play-to-Struggle
Ganz wichtig: ES GEHT NICHT UMS GEWINNEN! Gewonnen hat jeder, der geiles Spiel produziert und erlebt hat! Das kann zum Beispiel bewusstes auffliegen lassen von Charaktergeheimnissen oder suizidale Handlungen bedeuten. Die Welt retten kann schließlich jeder…
Liverollenspiel ist kein Spiel gegeneinander, auch wenn die Charaktere, die wir spielen, gegeneinander arbeiten, sich teilweise auch hassen und töten wollen. Wir werden gutes Konfliktspiel forcieren, was aber nicht bedeutet, dass Charaktere einander sofort umbringen oder anderweitig aus dem Spiel nehmen sollen. Es geht darum, sich gegenseitig ein gutes Spielangebot zu bieten.
Spielt so wie der Leser des Buches oder Zuschauer der Serie es gern miterleben würde. Habt keine Angst, eine Situation auch mal eskalieren zu lassen! Bei den Intrigenspielen ist es wichtig, selbst die Initiative zu ergreifen. Wer still in der Ecke sitzt und darauf wartet, dass irgendein Plot zu ihm/ihr kommt, wird mehr oder weniger leer ausgehen, denn es gibt bei uns keinen Plot im herkömmlichen Sinn. Die Interaktion zwischen den Charakteren ist der Plot.
Jeder einzelne der Charaktere hat großes Dramapotenzial. Bitte spielt nicht sofort alles aus, was ihr habt. Nehmt euch euren Raum zum Spielen, aber lasst auch den anderen ausreichend Platz. Und wenn euer Charakter einen Grund hat, einem anderen an die Gurgel zu wollen – belauern kann die Spannung erheblich erhöhen, tötet man den anderen gleich, ist er weg, und hatte selbst keine Zeit, Spiel zu entfalten.
Sicherheit
Wir möchten die Intensität und die emotionale Härte der Vorlage im Liverollenspiel umsetzen, was bedeutet, dass es auf unseren Veranstaltungen zum Bruch mit üblichen LARP-Tabus kommen kann. Solche Situationen müssen unbedingt reflektiert und verantwortungsbewusst angegangen werden. Falls ihr in Situationen kommt, in denen ihr euch Unwohl fühlt oder die Szene verlassen wollt oder gerade einen IT Wunsch OT nicht erfüllen könnt, nutzt „wirklich, wirklich" (Bspw. „Mein Lord, ich kann gerade wirklich, wirklich nicht Bier holen gehen").
Zusätzlich nutzen wir das Codewort „Oh Mutter", wenn ihr eine Szene sofort verlassen wollt („Oh Mutter, diese Fragen kann ich nicht beantworten").
Infight
Eskalation
STOP
Orga/SL Kontakt
Opferregel
Sexuelle Belästigung / Gewalt, doppelte Opferregel
Spielhandlungen, die einen Charakter in eine Situation wie z.B. sexuelle Belästigung bringen, dürfen nur gespielt werden, wenn das jeweilige Opfer das Spielen einer solchen Situation explizit vorschlägt und ein gemeinsamer OT-Konsens zwischen den beteiligten Personen besteht. Diese Regelungen bestehen, um den sozialen Druck des Mitspielens zu vermeiden. Damit ist das Problem gemeint, dass manche Menschen sich nicht trauen, ein Spiel abzubrechen oder abzulehnen und auf diese Weise gegen ihren Willen trotzdem mitmachen.
Stimmt euch im Zweifel kurz OT ab, ob eine bestimmte Handlung in Ordnung geht und wie weit diese Handlung gehen darf. Denkt immer daran, dass ihr eine Szene jederzeit durch „wirklich, wirklich" oder „Oh Mutter" verlassen könnt.
Darstellung sexueller Handlungen
Folter
Die Darstellung und das Ausspielen von Folter sind immer vorab zwischen allen Beteiligten abzusprechen und findet nur bei Anwesenheit einer Spielleitung (Orgamitglied) statt.
Gutes, dramatisches Spiel mit Grenzerfahrung ist zwar von uns allen gewünscht, aber es muss sensibel angegangen werden, um nicht aus Versehen echte Wunden aufzureißen.